Alltag und Erinnerungen
Wie banale Alltagstätigkeiten Erinnerungen triggern können, habe ich ja schon öfter beschrieben. Eine extrem banale Tätigkeit habe ich heute zu bieten: Das Fegen. Ja, richtig, ich mache nicht alles mit dem Staubsauger, sondern bei uns gibt es auch noch den schlichten Besen.
Als ich heute die Fliesen in der Küche fegte, fiel mir wie jedes Mal bei dieser banalen Tätigkeit der Satz ein »Bei uns ist es immer schmutzig. Dann fege ich die Küche aus«.
Dieses nicht ganz perfekte Satzgespann, das aber doch eine gewisse Logik hat, stammt aus einem meiner ersten Schulaufsätze in der Grundschule. Thema: »Wie ich meiner Mutter helfe«. Ich muss damals so sieben, acht Jahre alt gewesen sein.
Dieser Satz amüsierte meine Lehrerin so,dass sie ihn meinen Eltern erzählte, und dieser Satz ist nun seit über 50 Jahren ein „Familienerbe“. Ich höre ihn innerlich immer in der lachenden Stimme meiner Mutter.
Diese wunderbare kindliche Logik, zu erkären, WARUM man die Küche ausfegt, amüsiert mich selbst jedes Mal – klar, „bei uns ist es immer schmutzig“. Da wir ziemlich ländlich leben und viel draußen sind, dazu noch einen Hund mit haarigem Alles-Sammler-Fell haben, habe ich heute relativ oft Gelegenheit, mich daran zu erinnern 😉
Und Sie? Welche Alltags-Tätigkeiten bringen bei Ihnen Erinnerungen hervor?
Einen schönen Buchtipp habe ich auch für Sie:
Douw Draaisma, Warum das Leben schneller vergeht, wenn man älter wird. Von den rätseln unserer Erinnerung. Piper TaBu 2006
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