Schnellstraße, Cittaslow und Terra Vita
Bad Essen, dieser wunderschöne Ort mit seiner wunderschönen Landschaft, ist seit vielen Jahren unsere Heimat geworden, in der wir sehr gerne leben. Gerade wurde Bad Essen als „Cittaslow“ ausgezeichnet, und der Ort und die Landschaft ringsherum liegen im Naturpark Terra Vita.
Am Wochenende war wieder das erfolgreiche Gartenfestival auf Schloss Ippenburg, ein Touristen-Magnet und Markenzeichen für Bad Essen. Und dann wurde nun direkt vor diesem Wochenende bekannt, dass es Pläne gibt, mitten durch die wunderschöne Kulturlandschaft eine Schnellstraße zu bauen, die die beiden Wasserschlösser Hünnefeld und Ippenburg tangiert, der Häuser zum Opfer fallen, die Landwirte von ihren Feldern abschneidet etc.
Alles längst nicht „in trockenen Tüchern“ aus verwaltungsrechtlicher Sicht, „Planungsskizzen“ angeblich. Aber die Bevölkerung ist alarmiert. Zumal die Frist für eine Stellungnahme dem zuständigen Bundesministerium gegenüber heute abläuft. Sie läuft aber schon seit dem 17. März, und weder der Landkreis noch die Gemeinde haben die Bürger darüber informiert.
In diesem Zusammenhang finde ich es eine Ironie der Geschichte, dass heute in unserer Lokalzeitung drei Zeitungsartikel auf der Vorder- und Rückseite eines Blattes standen, sozusagen die Kehrseiten der Medaille:
Quelle Wittlager Kreisblatt, 02.05. 2016, Seite 11
Danke für die Erlaubnis zum Abdruck.
Ziele von Cittaslow (Auszüge aus dem Zeitungsartikel):
„Nachhaltige Umweltpolitik, charakteristische Struktur, Gastfreundschaft, Kultur und Traditionen bei Wahrung von regionalen Besonderheiten, typische Kulturlandschaft (Vielfalt von Flora und Fauna schützen), regionaltypische Produkte, regionale Märkte mit Föderung der Direktvermarktung und Wochenmärkte, Bewusstseinsbildung mit Förderung der regionalen Identität“. (Mehr über Cittaslow hier)
Tja, und dann blättert man die Seite um und findet diesen Artikel:
Quelle Wittlager Kreisblatt, 02.05. 2016, Seite 12
Danke für die Erlaubnis zum Abdruck.
Na, und dann fällt das erstaunte Auge auf den Artikel daneben, der einen Vortrag heute, 02. Mai um 20 Uhr ankündigt: Der Geschäftsführer des Natur- und Geoparks Terra Vita, zu dem „Bad Essen, das Wiehengebirge und die angrenzende Gartenlandlandschaft gehören“ spricht über die Anerkennung der Region als „Unesco Global Geopark“.
Quelle Wittlager Kreisblatt, 02.05. 2016, Seite 12
Danke für die Erlaubnis zum Abdruck.
Mehr zum Unesco Global Park hier
Ich denke mal, da findet sich genügend Stoff zum Nachdenken für die Gemeinde, den Landkreis und das Bundesministerium.
Da frage ich mich: Will man wirklich in diesem Umkreis eine Schnellstraße weiterplanen und das eigene Tafelsilber einschmelzen?
Die Bürger denken schon intensiv und haben sich in mehreren anliegenden Dörfern in beispielloser Weise am Wochenende miteinander vernetzt, um ihre Stellungnahmen abzugeben. Und auch wenn das angedachte Projekt „Ortsumgehung Wehrendorf“ heißt: Mit einer solchen Schnellstraße würde das verkehrsgebeutelte Wehrendorf erst recht in die Klammer genommen und würde nichts gewinnen, sondern noch mehr verlieren.
Wenn Sie sich im Detail informieren möchten:
Die überregionale Trassenführung sehen Sie hier:
http://www.bvwp-projekte.de/strasse/B65-G10-NW-NI/B65-G10-NW-NI.html
Die Trassenführung, die die Bad Essener Gemeinden betrifft, sehen Sie hier:
http://www.bvwp-projekte.de/strasse/B65-G10-NW-NI-T1-NI/B65-G10-NW-NI-T1-NI.html
Die Seite des Bundesministeriums, über die Sie noch heute Montag 2.Mai bis 23.59 Uhr Ihre Stellungnahme abgeben können, finden Sie hier:
Bitte unbedingt die Projektnummer angeben, die Sie auf der Karte finden!
Und wenn Ihnen diese herrliche Umgebung am Herzen liegt, motivieren Sie bitte heute noch möglichst viele Menschen, eine Stellungnahme abzugeben.
Spätestens Ihre Kinder und Enkel werden es Ihnen danken.
Entry filed under: 2015, 2016, B 65, Bad Essen, Dorf, Elisabeth Mardorf. Tags: B65, Bad Essen, Cittaslow, Hünnefeld, Ippenburg, Osnabrück, Terravita, Wiehengebirge.
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