Archive for Mai, 2013
Regentropfen
Es hat ja keinen Sinn zu meckern. Wetter existiert unabhängig von unserer menschlichen Meinung. Deshalb hier einige positive Ideen :
Die dänische A-Capella-Gruppe Local Vocal mit ihrem Song „Raindrops (Drip Drop)“
Dann gibt´s die wunderbar altmodischen „Regentropfen, die an mein Fenster klopfen“ von
Paul Dorn & Theo Heldt und Orchester
Etwas skurriler geht es bei Helfried zu 😉
Und dann das wundervolle „Singing in the rain“ mit Gene Kelly:
Na, gute Laune wieder da?
„Der Mai ist gekommen …
… die Bäume schlagen aus“ … na, wie oft haben sie dieses Lied heute gehört oder auf Ihrer Maitour gesungen? Und dann ging Ihnen der Text aus? Wir haben heute mit Freunden einen sehr schönen Mai-Ausflug an den Dümmer-See gemacht, und sie brachten uns zur Begrüßung ein Ständchen mit diesem Lied.
Ich habe erst gestern erfahren, dass der Komponist dieses Klassikers, den ich seit Kindertagen kenne, in meiner Heimatgegend geboren wurde, nämlich in Osnabrück. Er heißt Justus Wilhelm Lyra, und im Schlosspark von Osnabrück erinnert noch heute ein Gedenkstein an ihn.
Quelle Foto: Wikipedia
Aus der Seite der Stadt Osnabrück über Justus Wilhelm Lyra:
„Eigentlich bekleidete der gebürtige Osnabrücker Justus Wilhelm Lyra (1822-1882) mit dem so musikalischen Nachnamen ein Pastorenamt. Bekannt wurde er allerdings durch sein musisches Werk. Vor allem während seiner Studienzeit schrieb Lyra eine Reihe von Liedern mit volkstümlichem Charakter, die noch heute in aller Munde sind. In theologischen Kreisen werden vor allem seine Arbeiten zu liturgischen Fragen geschätzt.
Das bekannteste Lied ist ohne Zweifel „Der Mai ist gekommen“. Doch auch größere Kompositionen finden sich in seinem Werk, so zum Beispiel die Vertonung der Weihnachtskantate von Matthias Claudius. Jedes Jahr am 1. Mai treffen sich zahlreiche Osnabrücker im Gedenken an den prominenten Sohn der Stadt und ziehen, das Lied des Meisters singend, auf dem Markt.“
Vom Lyra-Singen im Jahre 2013 erzählt dieser Bericht der Neuen Osnabrücker Zeitung.
Nachtrag: Auch heute, am 30. April 2015 findet das Lyra-Singen in Osnabrück statt.
Von einem Schulfreund erfuhr ich gestern, was auch der Wikipedia-Bericht mitteilt: nämlich, dass Lyra sogar eine Weile in meinem Heimatort Lingen als Geistlicher tätig war.
Da der Mai ja gerade angefangen hat, können Sie ja noch oft Mai-Lieder singen, deshalb nun hier der ganze Text, der übrigens von Emanuel Geibel stammt:
1. Der Mai ist gekommen, die Bäume schlagen aus,
da bleibe, wer Lust hat, mit Sorgen zu Haus !
Wie die Wolken dort wandern am himmlischen Zelt,
so steht auch mir der Sinn in die weite, weite Welt.
2. Herr Vater, Frau Mutter, daß Gott euch behüt´!
Wer weiß, wo in der Ferne mein Glück mir noch blüht.
Es gibt so manche Straße, da nimmer ich marschiert;
es gibt so manchen Wein, den nimmer ich probiert.
3. Frisch auf drum, frisch auf drum im hellen Sonnenstrahl,
wohl über die Berge, wohl durch das tiefe Tal !
Die Quellenerklingen, die Bäume rauschen all‘,
mein Herz ist wie’ne Lerche und stimmet ein mit Schall.
4. Und abends im Städtchen, da kehr´ ich durstig ein:
Herr Wirt, mein Herr Wirt, eine Kanne blanken Wein!
Ergreife die Fiedel, du lustiger Spielmann du,
von meinem Schatz das Liedel, das sing´ ich dazu.
5. Und find ich keine Herberg´, so lieg´ ich zur Nacht
wohl unter blauem Himmel, die Sterne halten Wacht.
Im Winde, die Linde, die rauscht mich ein gemach,
es küsset in der Früh´ das Morgenrot mich wach.
6. O Wandern, o Wandern, du freie Burschenlust,
da wehet Gottes Odem so frisch in die Brust;
da singet und jauchzet das Herz zum Himmelszelt:
wie bist du doch so schön, o du weite, weite Welt !
Text: Emanuel Geibel (1835)
Weise: Justus W. Lyra (1842)
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