Archive for August, 2011

Waisenkind mit grauen Haaren ?

Meine Geschwister und ich müssen inmitten unserer Trauer um unsere plötzlich gestorbene Mutter ihren Haushalt auflösen. Das schmerzt. Auch wenn Erinnerungen ihren festen Platz in der Seele haben: Eine Wohnung, die die Eltern sich liebevoll aufgebaut haben, in ihre Einzelteile zu zerlegen, tut einfach weh.

Die großen Möbel können wir nicht behalten, mit 60 hat man selbst schon mehr als genug in seiner Wohnung stehen. Wir haben eine Annonce aufgegeben. Ein Ehepaar kam, um sich die Möbel anzusehen – und ich erkannte in dem Mann einen früheren Spielkameraden aus Kindergartenzeiten! Er und seine Frau  kannten unsere Mutter gut. Es tat gut, mit ihnen über sie zu sprechen. Wir wussten auch, dass dieses Ehepaar schon früh ein Kind verloren hatte und sprachen das an. Sie erzählten so gern von ihrem Kind! Aber sie werden nur noch selten danach gefragt. Bei „frischer Trauer“ ist die Umgebung gnädig, aber bei Trauer, die schon länger dauert, ist niemand mehr interessiert.  Die Trauer von Eltern aber – wie soll die denn je enden? Natürlich „wächst“ das Kind in den Gedanken der Eltern weiter : „Jetzt wäre sie 26 und würde vielleicht selbst bald Mutter, wenn sie noch leben würde“. Jetzt wäre sie 45 und käme bald in die Wechseljahre“ … Ich finde es unmenschlich, von Eltern zu verlangen, sie sollten doch nun mal allmählich mit dem Erinnern durch sein.

Und auch wir „alten Kinder“, wir „Waisenkinder mit grauen Haaren“ – wir sind unseren Eltern im Alter und in den Wehwehchen des Älterwerdens schon nahegerückt und haben uns deshalb gerade in den letzten Jahren so gut mit ihnen verstanden und sie noch einmal neu lieb gewonnen. In jüngeren Jahren schüttelte man eher den Kopf über manche Eigenarten, aber jetzt haben wir selbst so viele Schrullen entwickelt, dass wir gnädig und verständnisvoll mit den Eltern waren. Auch etliche Krankheiten waren gemeinsam zu bewältigen. Das schafft Nähe, auch körperliche Nähe, die man als Kleinkind genoss, in der Pubertät verachtete – und jetzt als selbst schön älterer Mensch genießt man das rührende Zeichen der Liebe, der Mutter, die nicht mehr sprechen und sich nicht mehr bewegen kann, einfach lange die Hand zu halten.

Vor einigen Jahren wurde ich gebeten, für eine Zeitschrift einen Artikel über die Trauer erwachsener Kinder zu schreiben. Er heißt Waisen mit grauen Haaren . Klicken Sie auf das Link, dann öffnet sich das Fenster mit einer pdf-Datei.

8. August 2011 at 12:52

Wieder zurück …

Es war eine lange Blog-Pause. Anfang Mai hatte ich einen Unfall und brach mir das rechte Handgelenk. Für eine schreibfreudige Rechtshänderin nicht ideal. Ja, ja, ich weiß, es gibt auch Diktierprogramme … aber wenn es einem so miserabel geht, mag man der Welt sein Gejammere auch nicht mitteilen.

Und dann starb unsere geliebte Mutter ganz plötzlich. Darüber kann ich noch  nicht schreiben, ich bin im Moment damit beschäftigt, die umfangreichen Versicherungsunterlagen zu sichten. Und ich bin ziemlich entsetzt, was ich da bei sogannten Gruppenverträgen von Versicherungen in Zusammerbeit mit sogenannten Sozialverbänden entdecke. Da haben schwer arbeitende Versicherte unwissentlich im Kleinstgedruckten ihre Überschussanteile als sogenannte Spende abgegeben, ohne sich dessen je bewußt zu sein.

Neben der Trauer tut das sehr weh. Meine Eltern haben in ihrem Leben schwer gearbeitet.

1. August 2011 at 17:19


Richtungswechsel Ebook und Taschenbuch

Tagebuch

Zufall/ Synchronizität

Das kann doch kein Zufall sein - als Taschenbuch und jetzt als Ebook

Spaziergang als Ebook

Schreiben Sie Ihre Biografie oder interviewen Sie Ihre Verwandten!

Spaziergang als TaBu

Auch ein schönes Geschenk!
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