Posts filed under ‘Energie’
Frau Mardorf praktisch: Gefrierschrank heute noch abtauen!
Heute ist die letzte Gelegenheit, ohne großen Stress den Gefrierschrank/die Gefriertruhe/ das Gefrierfach abzutauen: noch können die gefrorenen Vorräte bei Frost draußen zwischengelagert werden, ab morgen ist es damit vorbei (Vollmond/ Wetterwechsel/ Plus-Grade).
Also fix ein paar Töpfe Wasser zum Kochen gebracht, auf Tüchern in den Gefrierschrank stellen (unten auch welche reinlegen), und spätestens nach einer halben Stunde ist das Eis (an-)getaut. Mit einem (hölzernen oder Plastik-) Pfannenwender den Rest ablösen. Trocknen, wieder anstellen, bis 10 Grad Minus erreicht sind, wieder einräumen.
Na, war doch gar nicht so schlimm, oder?
Und jetzt ernsthaft – was lernen wir daraus? Unangenehme Arbeiten vor sich herzuschieben kostet mehr Kraft, als sie tatsächlich zu tun.
(Übertragbar auf viele Lebensbereiche.)
Geht´s nicht noch ein bisschen perverser?
Die offizielle englischsprachige Website des „Japan Atomic Industrial Forum“ hat ein gar herziges Titelbild (klicken sie aufs Bild, dann können sie die Details erkennen):
Eine grüne Welt mit grünem Baum, ein putziges weißes Tierchen im Schnee, überall ein blauer Himmel mit Schönwetter- Wölkchen.
Darunter der Spruch „Atomenergie ohne Kohlenwasserstoff- Emission trägt zur Prävention der globalen Erwärmung bei“. Und dann schließen sich all die Horrormeldungen an, zum Beispiel diese hier, in dem der genaue Status der einzelnen gefährdeten Reaktoren und ein ausgebrochenes Feuer beschrieben wird. Während ich dieses schreibe, höre ich in den Nachrichten, dass die Techniker das Gebäude verlassen müssen, und die Tagesschau schreibt auf iihrer Website:
„Japan steht an der Schwelle zum Super-GAU: Vier der sechs Reaktoren des AKW Fukushima I sind durch Explosionen und Feuer beschädigt, kochendes Wasser gefährdet abgebrannte Kernbrennstäbe, Radioaktivität wurde frei. Der AKW-Betreiber forderte laut Agenturbericht alle Mitarbeiter auf, das Gelände zu verlassen. „.
Ach, wenn Ihnen die armen Menschen in Japan leid tun oder wenn Sie gar Angst bekommen sollten – schauen Sie sich doch einfach das tröstliche Bild des japanischen Atomindustrie-Forums an!
Nein, noch perverser geht es nicht!
Über die beeindruckende Disziplin, mit der die japanische Bevölkerung sich in der Krise bislang verhält, die Vorzüge eines ziviliserten Verhaltenskodex und ausgehebelte Notfallpläne lesen Sie diesen Artikel in der NOZ von S. Lüddemann.
Das aktuelle Link der Neuen Osnabrücker Zeitung finden Sie hier
Menschenkette gegen Atomkraftwerke
Sie war schon lange geplant, sie Menschenkette von Stuttgart über Heilbronn nach Neckarwestheim. Ganz in der Nähe haben wir lange gelebt, ich hatte meine Praxis in Heilbronn, und in dieser Zeit erlebten wir die Folgen von Tschernobyl. Die Gegend, in der wir wohnten, war extrem belastet, wir mussten alles Gemüse, was schon im Garten wuchs, entsorgen, die Pilze aus der Gegend waren noch jahrelang hoch belastet, und in meiner psychotherapeutischen Praxis hatte ich verstärkt mit Menschen zu tun, die wegen Ängsten und Depressionen kamen. Für einige schien alles sinnlos geworden. Ach ja, und in den Wäldern rings um unseren Wohnort konnte man auf Waldwegen gelegentlich erleben, dass amerikanische Soldaten einen beim Spazierengehen aufhielten. Sie übten für den Einsatz von Atomraketen. Die wurden u.a. in Heilbronn gelagert.
Endlich schienen wir mittlerweile in Mitteleuropa friedlichere Zeiten zu haben, endlich hatten wir eine Regierung, die den langfristigen Atom-Ausstieg geplant hatte. Und dann machte unsere „wunderbare“ jetzige Regierung alles rückgängig. Dass die schon lange geplante Menschenkette gegen Atomkraft bis zum Kernkraftwerk Neckarwestheim nun durch das Erdbeben in Japan und die Schäden an Atomkraftwerken so eine traurige Aktualität bekommt, konnte niemand ahnen. Aber nun wie unser aller Außenminister zu wettern, statt an die Toten in Japan zu denken, würde jetzt nur im Vorfeld der Landtagswahl Interessenpolitik betrieben, finde ich einen harten Brocken.
So, und nun lesen Sie selbst in der Heilbronner Stimme über den Protest und die Menschenkette von Stuttgart bis Neckarwestheim
Meine Mutter und meine Geschwister leben 2- 3 Kilometer von einem Kernkraftwerk entfernt. Ich war gerade am Tag des Erdbebens in Japan dort. Und ich habe in Deutschland auch schon mehrere Erdbeben erfahren. Ach ja, wie gut, dass unsere Kanzlerin so beruhigend über die Sicherheit unserer Atomkraftwerke herumeiert
1968 wurden wir auf „Abiturfahrt“ stolz vom Landkreis zum damals neu gebauten Atomkraftwerk gefahren. Toll, wir Provinzler hatten eine der modernsten Techniken des Landes! Mittlerweile freue ich mich aber lieber über jede die Landschaft verschandelnde Windkraft- Anlage.
Und nun nach den ernsten Themen etwas Poesie …
Kennen Sie die Kölner Stunksitzung, die alternative Karnevalssitzung? Auch wenn ich kein Karnevals- Fan bin, die Stunksitzungen sind einfach wunderbar. Weil in ihnen viel bissiger und liebevoller Wortwitz, viel Humor und wirklich originelle Darstellungen zu finden sind.
Auf youtube sehen Sie ein besonders schönes poetisches Beispiel:
Wenn Sie gestern die gekürzte Fassung der Sitzung im WDR verpassst haben: Hier finden Sie noch die Termine für die nächsten Tage.
Kneipp – Wassertreten improvisiert
Ich gehöre zu den Unglücklichen, denen bei der Hitze die Beine anschwellen. Stützstrümpfe sind bei 35 Grad aber auch nicht so der Hit. Nach dem langen Winter genieße ich auch gern das helle Sommerlicht. Obwohl ich Hitze eigentlich gar nicht vertrage.
Jetzt habe ich eine tolle Lösung für mich gefunden: Ich habe mir im Baumarkt einen rechteckigen Mörtelkübel besorgt (Kostenpunkt 5,99 €) und ihn an eine schattige Stelle am Haus gestellt (davor einen Sonnenschirm) . Mit dem Gartenschlauch wird der Kübel mit eiskaltem Wasser gefüllt – und dann geht es ans Wassertreten.
An der Fensterbank etwas oberhalb halte ich mich fest.
Durch das Wassertreten kommen die Venen in Schwung, und die Kühle hält für den ganzen Körper auch bei hohen Temperaturen eine bis zwei Stunden an. (Und wenn ich einfach nur faul sein will, stelle ich einen bequemen Stuhl an die Wanne, halte die Beine mindestens 15 Minuten ins Wasser und lese). Dann mit nassen Füßen in die Badelatschen und die Verdunstungskälte genießen.
Abends werden die Gießkannen für den Garten aus dem Kübel gefüllt, und am nächsten morgen gibt es frisches kühles Wasser.
Wenn Sie eine Badewanne im Haus haben, können Sie das natürlich auch darin machen – aber bitte gut festhalten!
Viel Spaß!
Ich brauch Tapetenwechsel, sprach die Birke
Früher lebten wir in Süddeutschland. Wir hatten einen wunderschönen Garten, in dem viele Bäume, auch einige Birken, standen. Im Sommer stellten wir unsere Topfpflanzen aus dem Haus gern nach draußen.
Trotz Pollenallergie liebe ich Birken sehr. Das erste helle Grün der „Maibäume“, das Flirren der Blätter , die helle Rinde, die selbst im Winter strahlt … Der Abschied fiel uns schwer, denn wir wussten, dass wir zunächst in der neuen Umgebung zunächst noch keinen Garten haben würden, sondern nur eine Terrasse.
Wir zogen also um und hatten im ersten Sommer als einziges Grün auf der Terrasse unsere Topfpflanzen, die den Umzug gut überstanden hatten. Tja, und was sah ich ganz ungläubig eines Tages aus der Erde der Yuccapalme hervorlugen? Kleine Birkenblätter! Die Birke vom Jagsttal hatte einen Gruß hinterlassen und sich hier im Norden fortgepflanzt.
Die kleine Pflanze bekam einen eigenen Topf und wurde liebevoll gepflegt. Als wir einen neuen Garten anlegen konnten, bekam die Birke einen Ehrenplatz vor dem Haus.
Mittlerweile ist dieser Gruß aus unserem früheren Garten viele Meter hoch und hat zwei Umzüge, Schädlinge und Stürme überlebt. Selbst als die Krone zur Hälfte abgeknickt war, trieb die Birke im nächsten Frühjahr an der gleichen Stelle so aus, dass sie wieder „heil“ aussieht. Welch eine Lebensenergie!
Und ein gutes Beispiel, sich neu zu orientieren, wenn Veränderungen anstehen …
Falls Sie es nicht mehr kennen sollten: „Ich brauch Tapetenwechsel, sprach die Birke“ ist ein Song von der wunderbaren Hildegard Knef:
Du muss angemeldet sein, um einen Kommentar zu veröffentlichen.