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Berufstätigkeit von Frauen nur mit Erlaubnis des Mannes?
Nein, das ist keine Frage für irgendein orientalisches Land. Bis zum 1.7.1977 galt in der Bundesrepublik Deutschland: Die Frau darf eine Berufstätigkeit nur mit Zustimmung ihres Ehemannes ausüben. Und als miene Eltern 1950 heirateten, musste meine Mutter ihre Stelle bei der Post aufgeben. Man stelle sich das heute vor: Wenn eine Frau heiratet, wird sie arbeitslos! Es gab im deutschen Beamtengesetz und in der freien Wortschaft dafür die sogenannte Zölibatsklausel.
Erst 1957 wurde sie als grundgesetzwidrig abgeschafft.
Ich habe noch Briefe von meinen Eltern, die zeigen, in welche wirtschaftliche Not sie damals, so kurz nach dem Krieg, durch diese unselige Regelung gerieten.
Als ich 1974 nach dem Studium meine erste Stelle antrat, wurde ich nicht gefragt, ob mein Mann denn damit einverstanden war. Als Tochter einer berufstätigen Mutter wäre ich niemals auf die Idee gekommen, dass mein Ehemann mir die Berufstätigkeit hätte verweigern können . Kaum zu glauben, dass es damals noch diese Gesetzgebung gab!
Wirklich, wir jungen Frauen wussten damals nichts von diesem Gesetz. Für uns schien es so normal, dass wir frei entscheiden konnten, was wir studieren und welche Berufstätigkeit wir aufnehmen. Ich erinnere mich nur: Ich wunderte mich, dass eine ältere Bekannte mal erwähnte, sie hätte auch so gern gearbeitet (1 Kind, kleine Wohnung, ab vormittags Langeweile), aber ihr Mann hätte ihr das verboten. Ich dann: „Wieso, dass musst Du Dir doch nicht bieten lassen“! Ich glaube, sie wusste noch nicht mal von der Gesetzeslage – in ihrer Generation war es wohl bei vielen Frauen so, dass der Mann das Sagen hatte. Und dass die Herren stolz waren, wenn ihre Frau „es nicht nötig hatte, zu arbeiten“.
Auch das unselige Schuldprinzip bei Scheidungen wurde endlich abgeschafft. Ohgottegottegott! Zusammenbruch aller Moral. Jetzt durften Frauen selbst bestimmen, was sie mit ihrem Leben machten! Sodom und Gomorrha! Aber mir scheint, dieses unser Land funktioniert so seit Jahrzehnten ganz gut. Das sollten wir uns von keiner frauenfeindlichen und rechtslastigen politischen Strömung mehr wegnehmen lassen!
Und ich war immer gern und freiwillig berufstätig, und ich bin immer noch und freiwillig seit fast 38 Jahren mit meinem Mann verheiratet 😉
Hunde bei Hitze im Auto
Man kann es nicht oft genug sagen, und deshalb hole ich diesen Artikel aus früheren Jahren wieder nach oben.
Ein Thema, das mir sehr wichtig ist, weil wir selbst fast 30 Jahre lang Hunde hatten :
Bei diesen Temperaturen nehmen doch tatsächlich unvernünftige Menschen noch ihren Hund zum Einkaufen mit. „Ich bin ja gleich zurück“, denken sie. Und treffen noch Bekannte im Supermarkt, stehen lange an der Kasse – und der arme Hund kocht. Der Tierverband Tasso (da, wo man auch seine Haustiere registrieren lassen kann) hat eine Aktion gestartet: „Hund im Backofen“. Sie können bei Tasso kostenlos Karten und Plakate bestellen, mit denen Sie auf das Problem aufmerksam machen können. Ich habe jetzt immer welche dabei, die ich unvernünftigen Menschen an die Windschutzscheibe stecke.
Im Zweifelsfall würde ich auch die Polizei rufen. Lesen Sie dazu den folgenden Artikel, den ich vor ein paar Jahren für unsere Lokalzeitung schrieb:
„Hunde bei Hitze im Auto lassen ist Tierquälerei Notfalls sollte sogar die Polizei gerufen werden (mar)
Auch in diesem Sommer kam es in Deutschland schon zu einigen Todesfällen, weil Hundebesitzer ihr Tier im Auto gelassen haben. Die Auswirkung der Hitze auf Tiere wird leider zu oft unterschätzt. Bad Essen, im Juli: Vor einem Geschäft parkt ein PKW Kombi. Der vordere Teil des Wagens steht im Schatten, der hintere in praller Sonne. Auf dem Rücksitz ist ein Kindersitz, er ist leer. Die Mutter war fürsorglich genug, um ihr kleines Kind beim Einkauf mitzunehmen. Im Kofferraum des Kombis, der durch drei Scheiben Sonne und Wärme bekommt, ist ein Hund zu sehen, der verzweifelt Schatten sucht und keinen findet. Alle Fenster sind verschlossen. Vermutlich hat die Fahrerin es sogar gut gemeint und gedacht, sie parke ihr Auto im Schatten. Dabei hat sie übersehen, dass die Sonne wandert und in kürzester Zeit den Innenraum ihres Wagens auf 60 bis 70 Grad aufheizt. Passanten decken die Scheiben mit einer Decke ab, die jemand aus seinem Auto holt. Was können sie sonst noch tun? Kriminalhauptkommissar F. rät: Passanten sollten sich im Notfall nicht scheuen, aktiv zu werden. Als erstes sollte der Typ des Wagens, die Farbe und das Kennzeichen notiert werden und in den umliegenden Geschäften ausgerufen werden. Wenn sich innerhalb einiger Minuten der Fahrer nicht meldet, sollte sich niemand scheuen, umgehend die Polizei unter der Notrufnummer 110 anzurufen. Die Polizei wird dann, falls der Fahrer oder die Fahrerin immer noch nicht gefunden wurde, notfalls sogar die Scheibe des Wagens einschlagen, um den Hund zu retten. Das sollte allerdings ein Passant auf eigene Faust möglichst nicht tun. Die Polizei wird dann nach unmittelbarer Hilfe für das Tier den Halter feststellen und je nach Sachlage eine Anzeige wegen Verstoßes gegen das Tierschutzgesetz einleiten. Einen Hund bei großer Hitze in einem verschlossenen Auto zu lassen kann eine Straftat sein – ob manche Hundebesitzer daran überhaupt denken? Auch leicht geöffnete Scheiben können bei den hohen sommerlichen Temperaturen nicht verhindern, dass sich das Wageninnere aufheizt. Würde man sein Kind einer solchen Qual aussetzen? Wohl kaum. Wolfgang K. vom Tierheim Osnabrück sagt: “ Einen Hund im Auto zu lassen ist genauso, als wenn man ein Baby im Auto lässt“. Ein Hund ist nicht nur genauso hilflos, er leidet qualvoll bis hin zu einem Hitzschlag, der Hirnschäden oder den Tod verursachen kann. Erste Hilfe in einem solchen Fall: Wenn der Hund aus dem Auto gerettet wurde, bringen Sie ihn sofort in den Schatten und rufen Sie einen Tierarzt. Senken Sie allmählich die Körpertemperatur, indem Sie Trinkwasser anbieten, ein kaltes Handtuch oder einen Eisbeutel auf Kopf, Hals und Brustkorb legen. Tierschutzverbände geben für den Sommer folgende Ratschläge:
Lassen Sie Ihren Hund an heißen Tagen im Haus. Falls er draußen bleiben muss, vermeiden Sie die heißeste Tageszeit. Sorgen Sie für Schatten und Wasser.
Achten Sie auf angekettete Hunde. Gehen Sie sicher, dass sie Futter, Wasser und Schatten haben. Falls Sie einen Hund in Not sehen, werden Sie aktiv. Geben Sie dem Hund sofort Wasser als Erleichterung.
Lassen Sie niemals einen Hund (und nat+ürlich auch kein Kind!!!) in einem geparkten Auto zurück.
Falls Sie einen Hund in einem in der Hitze geparkten Auto sehen, notieren Sie sich Farbe, Modell, Marke und Kennzeichen des Autos. Lassen Sie den Halter im Geschäft ausrufen und kontaktieren Sie notfalls die Polizei.
Wenn Sie Ihren Hund unbedingt mitnehmen müssen: Transportieren Sie ihn nicht auf der Ladefläche eines Kombi, sondern besser auf dem Rücksitz. Decken Sie die Seitenscheiben ab, so wie Sie es bei Ihren Kindern tun würden. Transportieren Sie im Sommer Ihren Hund auch auf kurzen Strecken nicht in einer Metallbox. Diese kann sich gefährlich aufheizen.
Parken im Schatten reicht nicht aus, da die Sonne wandert. Auch Parkhäuser können gefährlich sein, da sich im Sommer in ihnen die Temperatur aufheizt. Wie sehr, sehen Sie hier (Quelle: Feuerwehr Erftkreis):
Wenn Sie Ihren Hund dabei haben müssen und nur eben anhalten, um einen Brief einzuwerfen: Immer die Scheiben auf beiden Seiten mindestens 10 cm öffnen. Wenn Sie Bekannte treffen, denken Sie daran: Schon 10 Minuten in einem heißen Auto sind lebensgefährlich für Ihren Hund! Nehmen Sie ihn notfalls besser an der Leine mit. Deponieren Sie im Auto einen Wassernapf und nehmen Sie immer Wasser in einer Plastikflasche mit. Vor allem: Zeigen Sie Zivilcourage! Noch einmal Kriminalhauptkommissar F. : „Weggucken bringt nichts. Wir sind darauf angewiesen, dass wir aufmerksam gemacht werden. Die Augen offen halten und auch den Mut haben anzurufen, ist wichtig, damit wir auch helfen können“.
Tagebuch und Geheimnis – ein Cartoon
Vor einigen Tagen sah ich diesen klugen und witzigen Cartoon von D. Rabenau in unserer Tageszeitung. Ich bewundere das, wie er mit wenigen Worten und Bildern komplexe Situtionen erfasst. Und ich bedanke mich sehr herzlich, dass Herr Rabenau mir erlaubte, diesen Cartoon zu verwenden.
Quelle : Neue Osnabrücker Zeitung
In meinem Buch über das Tagebuchschreiben gibt es ein Kapitel über Intimität und Geheimnis. Das hat der Knilch natürlich nicht gelesen 😉
Mütter bei McDonalds
Manchmal staune ich einfach. Da denke ich, ich habe schon viel erlebt, und dann bin ich doch wieder überrascht. In meinem Weltbild redet man miteinander, wenn man gemeinsam am Tisch sitzt und isst. Okay, zu Hause mag beim Frühstück friedliches gemeinsames Zeitunglesen sehr gemütlich sein. Gemeinsam in ein Lokal gehen macht man aber eher nicht, um auf seinen kleinen Smartphone-Bildschirm zu starren statt sein Gegenüber zu beachten. Denke ich ganz naiv und interessiert an meiner Umgebung.
Sie ahnen es schon von der Überschrift: Andere denken anders.
Georg Lehmacher (Ich empfehle übrigens seine Bücher) schlug mal ironisch vor, für die, die Handygeblendet mit gesenktem Kopf durchs Leben laufen, ein kleines Fenster im Handy für die reale Umgebung einzubauen. Dann bräuchten die Handy-fixierten Leute nicht mal mehr den Kopf heben, wenn sie auf der Straße laufen.
Gute Idee! Dann würden manche Mütter bei Mc Donalds vielleicht auch bemerken, dass ihr Kind ihnen einsam gegenüber sitzt. Ich gehe zu Mc Donalds nur im Notfall, der sah neulich auf einer langen Fahrt über Landstraße so aus, dass ich dringend zur Toilette musste. Also fix im nächsten Ort zu McD, und dort nicht gratis die Toilette benutzen, sondern höflicherweise einen Kaffee konsumieren.
Und, obwohl ich ein wunderbares Smartphone mit allem Schnickschnack habe und allein dort saß, checkte ich nicht die Mails, kontrollierte nicht, ob auf Whatsapp eine neue Nachricht eingegangen war, las keines der Ebooks, die ich gespeichert habe. Nööö, ich habe mir einfach meine Umgebung angeguckt. Reales Leben kann ja auch gelegentlich ganz interessant sein.
Etliche Mütter mit Kindern. Tja, und Mama nebenan starrt in ihr Handy, Töchterlein langweilt sich. Oder: Mama schräg gegenüber ist ganz versunken ins Handy, schaut kurz auf und schickt Töchterlein zur Kinderecke, wo an Bildschirmen Computerspiele für Kinder sind. Auch als begeisterte und total vernetzte Techniknutzerin bin ich da entsetzt. Ausflug mit Kindern, null Kommunikation, fragwürdiges Essen …
Ach, ich glaub‘ , ich werd‘ alt. Auf jeden Fall zu alt für diese Umgebung, auch wenn die bei McD die vorbildlichsten seniorengerechten Behindertentoiletten haben 😉 .
Nachlese Historischer Markt in Bad Essen
Am letzten Wochenende fand wie jeden August der Historische Markt in Bad Essen statt. Für Bad Essener ein Muss. Drei Tage bummeln, Leute treffen, abends Musik hören und feiern. An den Ständen wird altes Handwerk gezeigt, und man kann nicht nur zusehen, sondern auch kaufen.
Bei dieser schicken Dame …
… erstanden wir dieses Geschirrtuch mit Sütterlin-Schrift: „Brot und Salz, Gott erhalt´s“
Der Holzschuhmacher fertigte Holzschuhe in allen Größen. Als ich noch gut zu Fuß war, waren das meine Lieblings-Pantoffel im Winter. Nichts hält die Füße so gut warm! Jetzt nahm ich nur einen Mini-Schuh mit.
Müller Thomas mahlte Körner in mühsamer Handarbeit zu Mehl. Das wurde gleich am Stand verkauft.
Wollsocken wurden von dieser Dame in Schürze und Haube gestrickt und verkauft. Ein Paar Pippi-Langstrumpf-mäßige Ringelsocken wurden meine.
Alte Dreschmaschinen waren zu bewundern. Ich habe solche Ungetüme in meiner Kindheit noch erlebt, wenn wir Opa und seinen Helfern Butterbrote aus Roggenbrot und Pumpernickel mit Wurst und kalten Tee in einer alten Bierflasche (mit Plopp-Verschluss) aufs Feld brachten.
An den alten Treckern begeisterten sich vor allem Jungen. (Hier heißt das nicht „Traktor“ sondern „Trecker“. Trecken = Ziehen).
Mit einer Postkutsche konnte man sich durch den Ort fahren lassen …
… dazwischen mal ausruhen (Die Stühle standen auch schon für den plattdeutschen Gottesdienst am Sonntag parat)
… und die altmodischen Herzen, die es schon vor Jahrzehnten auf jeder Kirmes gab, grüßten den „kleinen süßen Käfer“ oder die „Sexy Maus“ (Ehem, ich glaube, das stand früher doch nicht so auf den Herzen 😉 )
In der heutigen Tageszeitung lesen Sie einen ausführlichen Bericht (klick) .
Und hier gibt es einen netten kleinen Film zu sehen (Klick)
Falls Sie jetzt neugierig geworden sind: Im nächsten Jahr haben Sie Ihre Chance!
Alltag und Erinnerungen
Wie banale Alltagstätigkeiten Erinnerungen triggern können, habe ich ja schon öfter beschrieben. Eine extrem banale Tätigkeit habe ich heute zu bieten: Das Fegen. Ja, richtig, ich mache nicht alles mit dem Staubsauger, sondern bei uns gibt es auch noch den schlichten Besen.
Als ich heute die Fliesen in der Küche fegte, fiel mir wie jedes Mal bei dieser banalen Tätigkeit der Satz ein »Bei uns ist es immer schmutzig. Dann fege ich die Küche aus«.
Dieses nicht ganz perfekte Satzgespann, das aber doch eine gewisse Logik hat, stammt aus einem meiner ersten Schulaufsätze in der Grundschule. Thema: »Wie ich meiner Mutter helfe«. Ich muss damals so sieben, acht Jahre alt gewesen sein.
Dieser Satz amüsierte meine Lehrerin so,dass sie ihn meinen Eltern erzählte, und dieser Satz ist nun seit über 50 Jahren ein „Familienerbe“. Ich höre ihn innerlich immer in der lachenden Stimme meiner Mutter.
Diese wunderbare kindliche Logik, zu erkären, WARUM man die Küche ausfegt, amüsiert mich selbst jedes Mal – klar, „bei uns ist es immer schmutzig“. Da wir ziemlich ländlich leben und viel draußen sind, dazu noch einen Hund mit haarigem Alles-Sammler-Fell haben, habe ich heute relativ oft Gelegenheit, mich daran zu erinnern 😉
Und Sie? Welche Alltags-Tätigkeiten bringen bei Ihnen Erinnerungen hervor?
Einen schönen Buchtipp habe ich auch für Sie:
Douw Draaisma, Warum das Leben schneller vergeht, wenn man älter wird. Von den rätseln unserer Erinnerung. Piper TaBu 2006
Lob des Alltags
Das wahre Leben findet ja nicht nur im Beruf, in wichtigen Sitzungen und gaaaanz wichtigen Terminen statt. Der banale Alltag ist ja mindestens so wichtig. Auch wenn manches vielleicht nicht meine Lieblingsbeschäftigung ist, auch bei Routine-Arbeiten kann es schöne Momente geben. Ich finde, beim Bügeln kann man wunderbar nachdenken, 50er-Jahre Schmonzetten mit Caterina Valente im Fernsehen anschauen, die man sonst gar nicht ertragen würde, oder sich auch einfach an den Erinnerungen freuen, die mit manchen Bügelteilen verbunden sind.
Heute ist mein Haushaltstag. Muss auch mal wieder sein, und ich mache solche Arbeiten lieber, wenn ich dafür Zeit reserviere, statt mal eben husch husch irgendwie reingequetscht. Beim Bügeln habe ich mich über zwei Teile gefreut:
Erst einmal ein Deckchen aus dem Nachlass meiner Mutter. Sie hatte eine Blumenvase drauf stehen. Das Deckchen mit seinem feinen Spitzenrand habe ich ihr vor Jahrzehnten mal zum Muttertag gehäkelt. Jetzt liegt es frisch gestärkt auf meinem Nachttisch.
Und dann eine Schürze, die meine Tante Sefa mir vor Jahren schenkte. Sie war katholische Nonne und arbeitete in ihren aktiven Jahren im Speisezimmer des Klosters. Als Nonne hieß sie „Maria Hildelita“. Tante Sefa wusste, dass ich gern beim Kochen Schürzen trage, und sie brauchte mit über 80 ja nicht mehr arbeiten. Speisezimmer und Hildelita sind fein eingenäht im Bund der Schürze, von hunderten von Wäschen etwas verblichen, aber noch lesbar.
Und man beachte die sorgfältigen Abnäher, die der Schürze Sitz verleihen. In Zeiten, wo gekaufte Schürzen unförmige gerade Teile sind und wo Abnäher in Kleidung seltene Fossilien sind, rührt mich das fast. Einen meiner Nähkurse in Jugendjahren machte ich bei katholischen Nonnen, und dort lernte ich auch, Abnäher, Revers, Manschetten zu nähen und Reißverschlüsse einzunähen. Revers und Manschetten brauch ich heute eher weniger, aber das mit den Reißverschlüssen ist schon ganz praktisch.
Gleich baue ich die Nähmaschine auf und repariere einiges. Ja, auch Reißverschlüsse. Das, was ich aus meiner Kindheit in den fünfziger Jahren gelernt und im Studium mit wenig Geld wirklichl gebraucht habe, pflege ich heute immer ncoh. Damit bin ich ja heute wieder hochmordern. Von wegen Nachhaltigkeit und so. Nicht alles gleich wegwerfen, was noch repariert werden kann.
Banaler Alltag kann manchmal doch ganz nett sein.
#Erinnerungen
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