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Büchermonogamie

Vor meinem Geburtstag im letzten Monat wurde ich von mehreren Freundinnen gefragt, ob man mir denn noch „richtige“ Bücher schenken dürfe. Wo ich doch so eine begeisterte Ebook-Leserin sei und auch selbst meine Bücher als Ebooks anbiete.

Klare Antwort: Ich liebe Bücher in jeder Form. Ich finde es zwar praktisch, mit meinem Ebook-Reader von überall die Möglichkeit zu haben, Leseproben und Bücher zu bestellen. Beispielsweise im Urlaub, wenn ich auf die Bücher, für die ich richtig viel Lesezeit brauche, dann doch keinen Appetit habe und lieber bei präseniler Bettflucht eine Schmonzette lese. Ich finde es auch praktisch, bei Wartezeiten und Zugfahrten immer Lesestoff dabei zu haben, ohne viel zu schleppen. Und, ja, ich finde es auch sehr praktisch, die Schrift beim Lesen vergrößern zu können. Drei Brillen mit 4 verschiedenen (z.T. kombinierten) Sichtstärken haben halt ihre eigenen putzigen Anforderungen.

ABER: Ich liebe auch Papier in jeglicher Form. Liebe schön gestaltete Bücher, die sich dazu noch gut anfühlen. In denen ich blättern kann, in die ich Lesezeichen legen kann (ja, ich bin auch ein Fan von schön gestalteten Lesezeichen). Ich kann auch nicht länger als 5 Minuten in einer Buchhandlung sein, ohne ein Buch zu kaufen. Nur kleingedruckte Taschenbücher, die bleben bei mir links liegen.

Ich mag es, in Büchern, die ich geschenkt bekam, die Widmungen zu lesen, manchmal Jahre später in Erinnerungen zu schwelgen. Gelegentlich finde ich in meiner Bibliothek ein Buch, das mir vor Jahrzehnten im Studium geliehen wurde und das ich nach mehrern Umzügen schlicht nicht mehr als fremdes Eigentum erkannte, oder mir bringt jemand ein Buch, das er vor Jahren von mir geliehen hat. Was als Peinlichkeit anfing, endet dann in wiederaufgenommenem Kontakt. Stichwort Bibliothek: Ich wohne gern mit Büchern, bei uns stehen in drei Räumen Bücherregale.

Also, was Bücher angeht, bin ich überhaupt nicht monogam. Weder bei Ebooks vs. gedruckte Bücher noch bei Tagebuch vs.Blog noch bei den Inhalten, die ich lese. Man darf mir Biografien schenken, Familienromane, die über mehrere Generationen gehen, ernsthafte Literatur über den Holocaust und Krimis, auch Sachbücher über verschiedenste Themen. Nur bitte keine psychologischen Fachbücher mehr. Davon hatte ich im Laufe meines Lebens reichlich, und die wähle ich jetzt sehr genau aus.

1. Oktober 2013 at 12:53

„Spaziergang durch das Leben“ jetzt wieder neu erhältlich

So, es ist geschafft! Der Vertrag mit BoD ist ausgelaufen, und ich habe das Buch „Spaziergang durch das Leben“ jetzt überarbeitet, ihm einen neuen Untertitel und Cover gegeben und es als preiswerteres Taschenbuch und als Ebook bei amazon veröffentlicht. Im Taschenbuch sind die Fotos jetzt schwarz-weiß geworden, so kann ich das Buch im Vergleich zur Version mit Farbfotos zum halben Preis verkaufen. Im Ebook sind die Fotos farbig, d.h. falls sie das Ebook auf einem tablet reader oder in einer kindle app auf dem Computer lesen, sehen Sie sie in Farbe – auf dem kindle bleiben sie aber schwarz-weiß.

Noch ein Unterschied: Im Taschenbuch finden Sie nach jedem Thema einige freie Seiten, um gleich Notizen zu machen. Das geht natürlich beim Ebook nicht.

Bei den kniffeligen Formatierungsfragen habe ich wieder großartige Hilfe im Self-Publisher-Forum bei Facebook bekommen. Wenn Sie selbst schreiben, schauen Sie doch mal rein!

Cover Spaziergang neue Version

 

 

 

 

 

 

 

  Taschenbuch bei Amazon für 6.99 €

 

Cover 4 mit Titel und Autor und em   Ebook bei Amazon für 2,69 €

Sie können das Ebook auch ausleihen (sogar kostenlos, wenn Sie bei Amazon Prime registriert sind)

Aus der Buch- Ankündigung:

Spaziergang durch das Leben – Memoiren kann man in jedem Alter schreiben!

Sie möchten schon so lange Ihre Erinnerungen aufschreiben, wissen aber nicht recht, wo Sie anfangen sollen?
Oder Sie wollen Ihre Eltern über deren Leben befragen, finden aber nicht so recht den Einstieg?
Sie möchten gern Tagebuch schreiben, haben aber keine Zeit oder auch keine Lust, jeden Tag systematisch daran zu arbeiten, sondern wollen es lieber locker angehen? Mit diesem Buch können Sie sozusagen das Tagebuchschreiben nachholen und die jetzt noch frischen Erinnerungen für später festhalten.
Vielleicht fühlen Sie sich auch noch viel zu jung, um Memoiren zu schreiben. Sie haben ja noch gar nicht so viel erlebt, meinen Sie, und es wäre etwas albern, jetzt schon über Ihre Erfahrungen schreiben. Aber Sie spüren den Drang, zu schreiben und wissen nur nicht recht, wo Sie anfangen sollen.
Gerade in jungen Jahren, in denen die Eindrücke besonders intensiv sind, lohnt es sich, aufzuschreiben, an welche Kindheitserlebnisse man sich erinnert. Noch sind Sie relativ dicht dran an diesen Begebenheiten, und je älter Sie werden, umso mehr verwässert sich die Erinnerung. Nutzen Sie also ruhig das Privileg, jung zu sein! Machen Sie sich jetzt Notizen, die Ihnen später vielleicht wertvolles Material liefern!
Wenn Sie schon älter sind, haben Sie einen großen Fundus von Erlebnissen und Erinnerungen, den Sie für sich aufschreiben können oder aber weitergeben an Ihre Familie. Sie werden staunen, wie schnell Ihre Erinnerungen aus den grauen verstaubten Ecken des Gehirns bei so konkreten Fragen wieder bunt werden!
Gehen Sie in Ihrem eigenen Leben spazieren, egal, in welchem Alter Sie sind. Schauen Sie mal hier, mal dort, lassen Sie sich treiben in Ihren Gedanken, Erinnerungen und Zukunftsträumen. Sie werden staunen, welche Schätze Sie entdecken!
Interessant ist es aber auch, die eigenen Eltern oder andere Verwandte zu bitten, die Fragen schriftlich zu beantworten. Und wenn denen das zu kompliziert ist, kann man anhand der Fragen wunderbar ein lockeres Interview mit ihnen führen und mit dem Handy oder Diktiergerät aufnehmen. Sie werden staunen, wie plötzlich die Erinnerungen nur so sprudeln, je konkreter Sie fragen!
Ich gebe Ihnen mit Anekdoten und Fragen aus verschiedenen Lebensbereichen viele Anregungen.
In dem gedruckten Buch finden Sie hinter jedem Thema einige leere Seiten, auf denen Sie gleich Ihre Notizen schreiben können. Im Ebook geht das natürlich nicht. Legen Sie beim Lesen oder beim Interview mit Ihren Eltern oder anderen Verwandten einfach ein schönes Notizbuch bereit, in das Sie schreiben können.
Kleiner Tipp: Das gedruckte Buch ist auch als Geschenk für schreibbegeisterte Freunde und für Eltern, Großeltern, Onkel und Tanten gut geeignet (bei denen es doch immer schwierig ist, etwas Passendes zu finden …)

Bei Amazon finden Sie eine kurze Leseprobe. Auf meiner Website können Sie sich eine Beispielseite mit Foto ansehen. Stöbern Sie doch mal in ihren Fotoalben und schreiben eine kleine Geschichte zu einem Bild!

2. August 2013 at 19:20

Interessantes zum Thema Self-Publishing/ Indies

Die „Indies“ (independent publisher) oder „Self-Publisher“ (Selbstverleger) kommen allmählich im normalen Buchmarkt an. Auf der Leipziger Messe sind sie jedenfalls Thema, und es wurde sogar ein Preis vergeben.

Hier ein sehr informativer Artikelvon Andreas Winterer  „Buchmesse Leipzig: Self Publishing im Aufwind „mit vielen weiterführenden Links. Dem kann ich nun gar nichts hinzufügen.

Für diejenigen, die selbst ein Buch veröffentlichen wollen, empfehle ich außerdem Myra Cakans Ebook „Mein Buch“, das A. Winterer im Artikel auch erwähnt. Ich habe es gelesen und benutze es immer wieder gern zum Nachschlagen von Details.

Myra Cakan, mein Buch

Hier lesen Sie ausführliche Rezensionen und können es für 3,99 € bestellen

14. März 2013 at 19:20

Schweigen mit Kommunikationsmedien

Wie die geneigten Leserinnen und Leser meines Blogs wissen, schreie ich bei den neuen Medien und Techniken nicht Zeter und Mordio. Ich bin ja Technik-Freak der ersten Stunde, habe all diese neumodischen Spielzeuge seit den Urzeiten von Computer und Internet, habe auch schon lange einen ebook-Reader. Ich weiß sogar, wie man ebooks herstellt. Aber jetzt war ich auf einer laaaangen Bahnfahrt doch irritiert, dass niemand im Abteil ein Buch oder eine Zeitung las. Jeder und jede, die reinkamen, zückten sofort ihr Handy, danach entweder den Tablet PC oder den Laptop, und den Bewegungen nach lasen sie keine Ebooks, sondern daddelten irgendwie rum. Zwei Mal in diesen langen Stunden passiert es sogar, dass ein junges Ehepaar (den Ringen nach zu urteilen vermute ich das) nicht miteinander sprach, sondern beide  sich mit ihrem smartphone beschäftigten und einander keines Blickes würdigten. Wenn das bei denen zu Hause auch so sein sollte, ist mir bange um die künftigen Renten 😉

16. Oktober 2012 at 15:57

Gedruckte Bücher vs. Ebooks – ein Beitrag zur Buchmesse

Ich gehörte auch zu denen, die Ebooks überflüssig fanden – bin ich doch eine begeisterte Papierguckerin,- fühlerin,-riecherin,-anfühlerin. Ich kann auch an keinem Laden, der schönes Papier und Notizbücher verkauft, vorbeigehen, und in meinem Büro stapeln sich schöne Papiere und Karten aller Art. Bücher ohne Papier – undenkbar!

Ich bin aber auch ein neugieriger Mensch und technikbegeistert und habe sogar auch noch die Geduld, mich in neue Sachen einzuarbeiten. Also musste ich das ja doch probieren mit diesem neuen Ebook-Gedöns.

Und spätestens seit ich meine Handgelenke gebrochen hatte und kaum ein Buch halten konnte, fing ich an, die Segnungen des Ebooks zu preisen. Jetzt lese ich begeistert beides, ebooks UND Papierbücher. Die Buchlandschaft wird sich verändern, sicher. Aber den Untergang des Abenlandes sehe ich nicht. Und als Autorin finde ich die neuen Techniken des Self-Publishing, wie es so schön neudenglisch heißt, wunderbar, habe sie auch schon freudig (und gelegentlich fluchend) selbst genutzt.

ebook

Taschenbuch

Einen klugen Artikel „Andere Form, anderer Inhalt“ zum Thema Ebooks und gedruckte Bücher hat Angela Leinen am 5. Oktober in der TAZ veröffentlicht.

Ein großes DANKE geht an Petra van Cronenburg für diesen Hinweis! In ihrem Blog finden Sie einen sehr ausführlichen Beitrag zu diesem Themenbereich, den ich Ihnen sehr empfehle.

8. Oktober 2012 at 11:24

Richtungswechsel – das wünschen sich viele …

In den vielen Jahren, in denen ich als Psychotherapeutin und als Coach gearbeitet habe, war bei allen, die meine Hilfe suchten, ein Wunsch gleich: Es sollte sich etwas ändern. Etwas, was einen belastete, sollte aufhören. Oder Wünsche, die lange unterdrückt wurden, meldeten sich heftig, und etwas, worauf man lange verzichten musste, sollte ins Leben treten.

Sie wissen selbst: Wunder fallen meist eher kleiner aus. Aber wenn wir unsere Sehnsüchte ernst nehmen, und uns auf den Weg machen, geschehen manchmal wunderbare Dinge.

Von solchen Wegen und von den Menschen, die mutig ihren Weg gingen, handelt dieses Buch. Es liefert keine Patentrezepte, das nicht  –  aber es will Ihnen Mut machen. Es will Ihnen Anstöße geben, nicht zu resignieren, sondern Ihre Begabungen und Sehnsüchte ernst zu nehmen  –  vielleicht erst einmal in kleinen Schritten.

Viele Übungen helfen Ihnen auf die Sprünge. Entdecken Sie Ihre Sehnsüchte, aber auch die Stellen, an denen Sie sich womöglich selbst bislang blockiert haben.Versuchen statt aufgeben!

„Ich lebe mein Leben in wachsenden Ringen,

die sich über die Dinge ziehn.

Ich werde den letzten vielleicht

nicht vollbringen,

aber versuchen will ich ihn.“

 (Rainer Maria Rilke)

Sehen Sie sich hier das Inhaltsverzeichnis an.

Hier können Sie das Ebook bei amazon herunterladen und sofort mit dem Lesen beginnen. Dort gibt es auch eine kostenlose Leseprobe.

Das Buch ist ursprünglich im Kösel Verlag erschienen mit dem Titel „Wer immer geradeaus geht, kommt nicht weit. Dem Leben eine neue Richtung geben.“ Im Druck ist es nur noch antiquarisch erhältlich, und deshalb habe ich es als Ebook überarbeitet neu herausgebracht. Mich reizt es auch immer noch, neue Technik auszuprobieren, und so habe ich mit viel Versuch und Irrtum und guten Tipps von Kollegen aus einer Facebook- Gruppe das „Projekt Ebook“ gemeistert. Nicht alles ist bei der Umwandlung ins Amazon- Kindle- taugliche mobi-Format perfekt geworden. Aber das Programm und ich, wir üben tapfer zusammen weiter. Wenn Ihnen beim Lesen eine Unstimmigkeit auffällt, melden sie sich bitte über mein Kontaktformular oder hier im Kommentar. Ich bin für Hinweise dankbar.

25. Juni 2012 at 14:13

Schrauben und andere Hilfsmittel

Letztes Jahr hatte ich das rechte Handgelenk gebrochen. Segen der Technik: Mit 7 Schrauben und einer Titanplatte wurde es repariert. Aber: So viel Kunst am Bau ist sperrig beim Schreiben, musste also wieder raus. Jetzt bin ich schraubenlos (ein Lob für das wunderbare Krankenhaus in Ostercappeln mit seiner chirurgischen Abteilung!), aber das Handgelenk braucht Schonung. Deshalb wird es doch noch etwas dauern, bis mein angekündigtes Ebook erscheint. Man glaubt ja nicht, wie anstrengend so eine kleine Maus ist! Einen Mausarm (RSI) brauche ich definitiv nicht.

Und deshalb muss auch das Blog Pause einlegen.

31. Mai 2012 at 14:52

Buchkalkulation – gedruckte Bücher und Ebooks

Im Internet gibt es etliche Diskussionen um Autorenhonorare, Unabhängigkeit von Verlagen, die Freuden und Leiden des Ebook-Publishing ohne Verlag, Urheberrechte, Piratenpartei – eine ziemlich bunte Mischung ist das. Einen guten Artikel mit vielen Details las ich im Blog des Verlags „Voland & Quist“:

Buchkalkulation – Was verdienen Autor und Verlag an Büchern?

Dort gibt es auch eine ausführliche Diskussion.

27. April 2012 at 10:54

Zu viele Bücher …

Ich organisiere mein Büro um. Die neue Bücher- und Schrankwand, die mein Mann für mich zauberte, ist praktischer als die vorige. Aber bevor das Prachtstück seine Arbeit erfüllen kann, hieß es: Erst einmal Hunderte Bücher ausräumen, zweireihig einen ganzen Flur entlang hüfthoch stapeln, das alte Regal abbauen. Dabei in Erinnerungen schwelgen (Bücher stehen ja für bestimmte Lebensphasen und Projekte) und fluchen (wofür braucht der Mensch so viele Bücher?) und an die Haushaltsaufauflösung bei meiner Mutter denken („Kind, wer mal Euren Haushalt auflöst, der tut mir jetzt schon leid. So viele Bücher!“. Recht hatte sie. )

Nach dem Bau der neuen Regalwand räume ich also jetzt ein. Und lege etliche Bücher zum Verschenken beiseite, einige werden ganz schlicht für den Flohmarkt abgegeben. (Bitte fragen Sie jetzt nicht, welche Bücher, und ob ich sie nicht hier per Internet verschenke – das ist organisatorisch viel zu aufwändig.)

Bücher über Autogenes Training – wie viele VHS- Kurse habe ich darin gegeben! Ungemütliche Schulräume, der Zeitdruck, weil der Hausmeister Feierabend machen wollte …

Jede Menge tiefenpsychologische Literatur, unendlich viele Wege nach Stuttgart über die damals schon überfüllte A 81, nach Lindau und Bad Wildungen zu Tagungen. Erinnerungen an die eigene Analyse.

Vierzig  Jahre alte Taschenbücher von Sigmund Freud, vergilbt und in einer kleinen Schrift, die ich mit meinen kurz- und alterssichtigen Augen gar nicht mehr lesen kann – wie viele Umzüge haben sie mitgemacht! Jetzt fällt mir die Trennung leicht: Es gibt sie mittlerweile alle als kostenlose Kindle-Ebooks. Falls ich sie denn überhaupt noch einmal lesen will.

Jede Menge amerikanische Bücher, die ich vor vielen Jahren ohne amazon nur mühsam besorgen konnte. Jetzt sind sie nicht mehr wichtig (Ja, man lernt beim Regal-Ausräumen eine Menge über literarische Eintagsfliegen.)

Es bleiben aber immer noch sooo viel Bücher übrig … eine alte Leseratte ändert sich ja nicht mehr komplett, ebooks hin oder her. Die Erinnerung hängt eben doch an diesem bestimmten Papier, das eigenartig riecht, an dem Titelbild, an dem Gewicht eines Wälzers oder der Handlichkeit eines liebevoll gemachten kleinen „Hardcovers“.

Ja, ich habe einen Kindle Reader. Aber ob ich in zehn Jahren so viele Erinnerungen an die Bücher haben werde, die ich auf ihm lese? Ich bin gespannt.

28. Februar 2012 at 20:02

Literatur und Realität – Stanislav Lems Prognose vor 50 Jahren

Im lesenwerten Blog von Petra van Cronenburg fand ich den Hinweis auf den Schriftsteller, Philosophen, literarischen Erschaffer neuer Welten Stanislav Lem,der in diesem Jahr 90 Jahre alt geworden wäre. In seinem Buch „Rückkehr von den Sternen“, das er vor 50 Jahren schrieb, schilderte er, wie er sich die Zukunft der Buchläden vorstellt (Zitat aus der englischen Version „Return from the stars“ ):

„No longer was it possible to browse among shelves, to weigh volumes in hand, to feel their heft, the promise of ponderous reading. The bookstore resembled, instead, an electronic laboratory. The books were crystals with recorded contents. They can be read the aid of an opton, which was similar to a book but had only one page between the covers. At a touch, successive pages of the text appeared on it. But optons were little used, the sales-robot told me. The public preferred lectons – like lectons read out loud, they could be set to any voice, tempo, and modulation. Only scientific publications having a very limited distribution were still printed, on a plastic imitation paper. Thus all my purchases fitted into one pocket, though there must have been almost three hundred titles …. So a book was printed, as it were, every time someone needed it. The question of printings, of their quantity, of their running out, had ceased to exist. Actually, a great achievement, and yet I regretted the passing of books.“

Die ganze Passage können Sie hier lesen

Da bekommt man ja beim Lesen fast eine Gänsehaut, wie genau er ebooks und Books on Demand beschreibt.

Stanislav Lem äußerte sich in einem seiner letzten Interviews sehr skeptisch über den Nutzen des Internets und weigerte sich, es selbst zu nutzen:

Frage: Benutzen Sie eigentlich das Internet?

Stanislaw Lem: „Nein, ich weigere mich, es zu benutzen. Man hat versucht, mich gewissermaßen mit einer großen Schachtel von Schokoladenbonbons dazu zu bringen, einen Zugang einzurichten. Ich hätte das ganz umsonst erhalten, aber ich will nicht. Ich habe hier so viele wissenschaftliche Bücher und Journale, die ich noch nicht lesen konnte. Ich fürchte mich vor der sogenannten informatischen Sintflut.

Durch das Internet werden gewisse Pfeiler des Kapitalismus erodieren. Das Copyright ist bereits jetzt schon in Gefahr geraten. Es ist fast unmöglich, ein vollkommenes Eigentum des Copyright zu garantieren“ (Quelle: Telepolis )

Es gibt noch so viele Bücher zu entdecken …

Das Buch „Rückkehr von den Sternen“ können Sie auf deutsch hier bestellen

8. Dezember 2011 at 12:40

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